Industrieansiedlung und Grundwassergefährdung

Grundwassergefahr durch

Schwerlastverkehr und Industrieansiedlung

BINLE Nidda informiert am 19. Sept. um 19:30 Uhr im Bürgerhaus Nidda

Frank Uwe Pfuhl, Nabu Wetterau

 

Nicht nur die Gesundheit der Menschen in Nidda wird durch den zu erwartenden Massenverkehr und den Industriebetrieb auf dem ehemaligen Hornitex-Pfleiderer-Gelände mit Feinstaub und Verkehrslärm massiv beeinträchtigt. Die geplante Industrieansiedlung (140.000 Quadratmeter) im ehemaligen Hornitex/ Pfleiderer-Werk gefährdet auch unser Grundwasser und die Nidda-Aue.

Diese möglichen Folgen einer Industrieansiedlung und eines Massenverkehrs wurden in der Bauleitplanung der Stadt Nidda im Dezember 2016 ungenügend bedacht“, erklärt Gerhard Wolf, Vorsitzender der Bürgerinitiative für Lebensqualität in Nidda:

 

- Das Industriegelände grenzt zum Teil nur 45 m an die Nidda. Die Nidda nimmt die Fließgewässer aus dem westlichen Vogelsberg-Quellgebiet auf. In der Vergangenheit gab es hier verheerende Umweltschäden. Schutzzonen entlang des Flusses sind bei Planungen unabdingbar.
Man hat sie in der Planung nicht berücksichtigt.

- Das Grundwasserschutzgebiet Rainrod/Nidda/Orbes umschließt auch das Werksgelände. Ebenso das Heilquellen-Schutzgebiet für Bad Salzhausen.
Die gesamte Werksfläche (270.000 Quadratmeter) ist im amtlichen hessischen Schadstoffkataster als schädliche Bodenverunreinigung klassifiziert. Bei einem GAU könnten mehrere Millionen Liter Grundwasser kontaminiert werden.
Notwendige systematische Bodenuntersuchungen auf Schadstoffe erfolgten trotz Stellungnahme des Regierungspräsidium Darmstadt nicht.

- Das Werksgelände grenzt, nur von der Nidda unterbrochen, an das Naturschutzgebiet am Orbes an. Diesem Natura 2000 Gebiet wird landesweit wegen seiner Tier- und Pflanzenwelt ein besondere Schutzwirkung gesetzlich zugesprochen. Fauna und Flora sind doch auch Teil der Schöpfung und als Lebensraum für Menschen, Tiere, Insekten und Bienen unerläßlich.
Der bindenden Gesetzespflicht nach einer besonderen Prüfung wurde nicht gefolgt.

BINLE Nidda – wie wir unsere Bürgerinitiative mit „Markennamen“ nennen, klagt deshalb auch nicht nur wegen der Gesundheitsgefährdungen für Menschen gegen die Bauleitplanung der Stadt Nidda. Erstmals seit Jahrzehnten vor dem Verwaltungsgerichtshof in Kassel.

„Global denken, lokal handeln – das ist unser Leitspruch.
Denn für die Menschen in Nidda und unser Umfeld können wir Bürger etwas verändern.

Der umseitige Kartenausschnitt des Amtes für Bodenmangement in Büdingen zeigt das ehemalige Werksgelände Hornitex-Pfleiderer (graue Farbe). Feinstaub des zu erwartenden LKW-Verkehrs und aus der Produktion sowie der Lärm belasten zuerst die Kernstadt und Bad Salzhausen.
1/3 des gesundheitsschädlichen Feinstaubs ist LKW-Reifenabrieb verbunden mit Stickoxyden.

Der Boden ist seit Jahrzehnten belastet und verseucht. Weiter so – das ist unverantwortliches Vabanque-Spiel auf Kosten der Menschen und der Natur in und um Nidda.